Sie schlafen schlecht, nehmen zu und leiden unter Hitzewallungen – über diese Beschwerden klagen viele Frauen in den Wechseljahren. Der Körper stellt sich hormonell um, die Monatsblutung bleibt aus. Das kostet Kraft und ist erschöpfend. Eine Schrothkur bringt Ihr Hormonsystem wieder in Einklang und regt die Selbstheilungskräfte an. Wie eine Schrothkur in Oberstaufen abläuft und warum sie hilft, lesen Sie hier.

Schrothkur – Ursprung in der Naturbeobachtung

Die heutige Schrothkur wirkt in erster Linie sogenannten „Zivilisationskrankheiten“ entgegen. Dazu gehören zum Beispiel Übergewicht, Bluthochdruck oder Diabetes. Da die Kur den Körper wieder ins Gleichgewicht bringt, mildert sie auch Beschwerden, unter denen Frauen in den Wechseljahren leiden. Entstanden ist sie vor mehr als 200 Jahren jedoch in einem völlig anderen Zusammenhang: Begründet wurde das Naturheilverfahren von ihrem Namensgeber Johann Schroth in Nieder-Lindewiese, im heutigen Tschechien. Der Fuhrmann startete einen Selbstversuch, nachdem er einen Tritt von einem seiner Pferde abbekommen hatte und dadurch an einem steifen Knie litt. Johann Schroth wickelte nasskalte Umschläge um die Verletzung und spürte, wie die feuchte Wärme seine Schmerzen linderten. Neugierig geworden, forschte er weiter und beobachtete kranke Tiere. Ihm fiel auf, dass sie Nahrung und Wasser verweigern, wenn sie krank oder verletzt sind. Aus dieser Erkenntnis heraus entwickelte Johann Schroth eine Therapie mit einer Kombination aus Fasten und Wickel – und legte damit den Grundstein für die vier Säulen der heutigen Schrothkur.

Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg brachte der Kurarzt Dr. Hermann Brosig die Schrothkur nach Oberstaufen, wo sie bis heute in 34 verschiedenen Kurbetrieben angeboten wird – vom Bauernhof bis zum Fünf-Sterne-Hotel. Oberstaufen ist übrigens das einzige Schroth Heilbad in Deutschland.

Bringen Sie Ihren Körper zurück ins Gleichgewicht – bei einer Schrothkur in Oberstaufen!

Vier Säulen: So läuft eine Schrothkur ab

Umgeben von grünen Wiesen, nah am Waldrand liegt das „Königshof Health & View Gesundheitszentrum“ – einer der Kurbetriebe, die in Oberstaufen die Schrothkur anbieten. Hier arbeitet Dr. Susanne Neuy, Humanmedizinerin mit einer Zusatzausbildung für Naturheilverfahren. „Die Schrothkur besteht aus vier Säulen“, erklärt sie. „Diese gehören zum Kurprogramm fest dazu – egal, wo Sie bei uns in Oberstaufen zu Gast sind.“ Dazu gehören:

  1. Ganzkörperpackungen: Gegen vier Uhr morgens werden Sie mit einer Tasse heißem Kräutertee geweckt und „gepackt“. Der sogenannte Packer oder die Packerin, übrigens ein eigener Ausbildungsberuf, wickelt dabei den ganzen Körper in ein feuchtkaltes Leinentuch ein und bedeckt ihn anschließend mit Wärmekissen, Wolldecken und Packbetten. Dadurch steigt Ihre Körpertemperatur um ein bis zwei Grad an – wie bei Fieber. Das kurbelt die Selbstheilungskräfte an. In der anschließenden Ruhephase haben viele Gäste das Gefühl, im Bett zu schweben.
  2. Schroth’sche Diät: Während der Schrothkur essen Sie kalorienarmsalzfrei und überwiegend basisch. Das heißt, viel gekochtes oder gedünstetes Obst und Gemüse, Reis, Graupen, Kräuter und Grieß. Sie verzichten auf tierisches Eiweiß und Fett. So entsäuern Sie Ihren Körper und entlasten Ihren Magen und Darm. Sie fühlen sich leicht und unbeschwert.
  3. Schroth’sche Trinkverordnung: Sie wechseln zwischen sogenannten Trink- und Trockentagen, um Schadstoffe aus dem Körper zu spülen. Das reinigt und hilft Ihnen dabei, neue Energie zu gewinnen. Wie viel Sie jeweils trinken, legt Ihr Kurarzt individuell fest. Neben Mineralwasser, Tee und Säften dürfen Sie an Trinktagen sogar ein Gläschen Kurwein genießen – müssen Sie jedoch nicht. Der Wein regt Ihren Stoffwechsel an und fördert Ihre Durchblutung. Das macht frisch und munter.
  4. Ruhe und Bewegung: An Trinktagen sind Sie körperlich aktiv – egal, ob beim Wandern, Nordic Walking oder Schwimmen. An Trockentagen ruhen Sie sich aus und entspannen. Der Wechsel aus Ruhe und Bewegung unterstützt Ihren Körper beim Entgiften – und es geht Ihnen rundum gut.

Ungesunde Ernährung und ein falscher Lebensstil belasten das Bindegewebe – auch Faszien genannt. Es wird starrer und schlechter durchblutet. Das nennt man „Verschlackung“. Diese bringt den Organismus durcheinander und kann zu Entzündungen und Schmerzen führen. Die Schrothkur wirkt dem entgegen, indem sie den Körper entsäuert und entgiftet. „Die Kombination der vier Säulen sorgt dafür, dass die Schrothkur wirkt“, erläutert Dr. Susanne Neuy. „Dadurch werden verschiedene Reize gesetzt, die die Selbstheilungskräfte aktivieren, um den Organismus wieder in die nötige Balance zu bringen.“

Deshalb hilft eine Schrothkur in den Wechseljahren

In den Wechseljahren, ungefähr drei bis fünf Jahre vor und nach der letzten Monatsblutungstellt sich das Hormonsystem um. Der Körper produziert plötzlich weniger Östrogen. Dadurch leiden viele Frauen unter Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, Wassereinlagerungen oder Bluthochdruck. Sie schlafen schlecht und nehmen zu. Eine Schrothkur kann die Beschwerden lindern. „Bei dem Naturheilverfahren nach Johann Schroth regulieren wir über die vier Säulen den Körper und bringen ihn wieder in Balance“, sagt Dr. Susanne Neuy. „Das beeinflusst auch das hormonelle System. Die Östrogenproduktion wird angeregt und wirkt den Beschwerden der Wechseljahre effektiv entgegen.“ Die Hitzewallungen und Wassereinlagerungen nehmen während der Kur eindeutig ab, der Blutdruck wird gesenkt und die Stimmung der Frauen verbessert sich. Viele fühlen sich nach zwei bis drei Wochen in Oberstaufen verjüngt, sind voller Energie und Lebensfreude.

Eine Schrothkur unterstützt Sie dabei, Ihre Balance wiederzufinden. Entdecken Sie das passende Angebot in unserem Gesundheitsfinder.

Viele Gäste nutzen die Schrothkur als Impuls, um ihren Lebensstil zu verändern. Nach ihrer Abreise aus Oberstaufen ernähren sie sich gesünder und bewegen sich mehr. Das empfiehlt Dr. Susanne Neuy auch Frauen, die unter Beschwerden in ihren Wechseljahren leiden: „Wichtig ist, dass Sie sich gesund und überwiegend basisch ernähren und regelmäßig bewegen“, rät sie. „Machen Sie zum Beispiel Yoga und Entspannungsübungen. Kneipp’sche Güsse können zudem helfen, den Organismus in der Balance zu halten.“