Verschiedene Studien belegen, dass Naturheilverfahren und mehrtägige Kuren gesundheitlichen Beschwerden und Volkskrankheiten vorbeugen und diese auch lindern können. Doch sind ambulante Therapien am Wohnort immer noch populärer als ein Aufenthalt in einem Kurort oder Heilbad.

Verschiedene Studien belegen, dass Naturheilverfahren und mehrtägige Kuren gesundheitlichen Beschwerden und Volkskrankheiten vorbeugen und diese auch lindern können. Doch sind ambulante Therapien am Wohnort immer noch populärer als ein Aufenthalt in einem Kurort oder Heilbad. Das liegt daran, dass die Krankenkassen diese zu Ungunsten vieler Versicherten immer noch den Vorsorgeleistungen im Rahmen von Kuren vorziehen. Um die Kassen über die nachhaltige Wirkungskraft von Kuren aufzuklären, ruft der Bayerische Heilbäder-Verband nun Menschen mit Beschwerden am Muskel-Skelett-System und mit Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems dazu auf, an einer Präventionsstudie des Verbandes teilzunehmen.

„Wir möchten es den Krankenkassen schwarz auf weiß geben: eine mehrwöchige Kur in einem bayerischen Kurort oder Heilbad ist besser als die ambulante Therapie am Wohnort“, sagte der Vorsitzende des Verbandes Klaus Holetschek. „Denn nach wie vor lehnen Krankenkassen einen Kurantrag meist mit der Begründung ab, dass nicht alle Möglichkeiten vor Ort ausgeschöpft sind.“ Die Studie wird vom Lehrstuhl für Public Health und Versorgungsforschung (IBE) der Ludwig-Maximilians-Universität München durchgeführt und vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit aus den Mitteln des Bayerischen Gesundheitsministeriums gefördert. Geplant sind rund 500 Teilnehmer. „Wir werden damit untermauern, dass Kuren eine nachhaltige Wirkung haben“, so Holetschek. „Deshalb werden wir im Laufe der Studie bei den Patienten auch zwölf Monate nach der Kur oder der Therapie am Wohnort nachfragen, wie es ihnen geht. Je besser eine Kur wirkt, umso schwerer werden es die Krankenkassen in Zukunft haben, die Kur abzulehnen.“

Mit dem Aufruf reagiert der Verband auf die neuesten Fallzahlen, die einen dramatischen Rückgang bei den ambulanten Vorsorgeleistungen belegen. Nach Angaben der zuständigen kurärztlichen Verwaltungsstelle Westfalen-Lippe wurden 2015 bundesweit nur mehr knapp 46.000 ambulante Vorsorgeleistungen abgerechnet. Das ist halb so viel wie im Jahr 2009 und gerade noch ein Fünftel der Zahl aus dem Jahr 2000. Mitte der 90er Jahre gab es bundesweit sogar rund 900.000 ambulante Vorsorgeleistungen. In Bayern wurden 2015 knapp 20.000 Kuren genehmigt, im Jahr 2000 noch über 100.000.

Voraussetzung für eine Teilnahme an der Studie ist, dass die Teilnehmer eine ambulante Vorsorgeleistung nach § 23 Absatz 2 SGB V beantragen werden oder beantragt haben und der Bescheid noch nicht vorliegt. Außerdem muss die Kur an einem bayerischen Kurort durchgeführt werden. Über die Aufnahme in die Studie entscheidet das Ergebnis eines Eignungsfragebogens, den die Interessenten vom Bayerischen Heilbäder-Verband zugeschickt bekommen und der von der Ludwig-Maximilians-Universität ausgewertet wird.

Im Studienverlauf werden die Teilnehmer bis zu fünfmal zu bestimmten, vorher festgelegten Zeitpunkten innerhalb eines Jahres schriftlich befragt. Am Studienende erhalten sie eine Aufwandsentschädigung von 50 Euro. Wer sich für eine Teilnahme an der Studie interessiert, sollte sich beim Bayerischen Heilbäder-Verband melden, telefonisch unter der kostenfreien Service-Nummer 0800 5876783 oder per E-Mail an gs@bayerischer-heilbaeder-verband.de. Im Internet sind alle Informationen unter www.bavaria-studie.de abrufbar. Unter allen Teilnehmern, deren Kurantrag abgelehnt wurde, verlost der Bayerische Heilbäder-Verband e. V. Freiaufenthalte und Sachpreise.

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