5 Fragen an Alfons Brümmer, Deutschlands letzten Brunnenwart:
Herr Brümmer, wie sieht Ihr Arbeitstag als Brunnwart aus?
Ich bin dafür zuständig, die Maschinen zu warten, wie zum Beispiel die 13 m hohe Solhebemaschine im Hauptbrunnhaus. Und ich gebe seit 28 Jahren Führungen für die Besucher, die in die Alte Saline kommen.
Sie sind der letzte Brunnwart Deutschlands. Für Sie eine Ehre?
Absolut! Ich habe enormen Respekt vor den Leuten, die die Alte Saline und die Maschinen damals erbaut haben. Jedes Mal wieder, wenn ich in den Stollen gehe, denke ich: „Was haben die damals geleistet!“ Die Maschinen tun schließlich seit 200 Jahren ihren Dienst. Da steckt wahnsinnige Technik drin.
Hat Sie die Saline schon immer fasziniert?
Ich bin schon als Kind in der alten Saline ein- und ausgegangen, denn mein Onkel war dort Hausmeister. Das Gebäude und die Mechanik haben mich damals ebenso fasziniert wie heute. Ich sorge dafür, dass sich die 13 Meter hohen Antriebsräder im Brunnhaus weiter drehen, wie sie es schon seit mehr als 150 Jahren tun. Die Antriebsräder treiben die Pumpen an, welche die Sole an die Oberfläche bringen.
Ihr Arbeitsplatz ist außergewöhnlich prunkvoll …
Das liegt daran, dass Salz, es wird ja auch „das weiße Gold“ genannt, als begehrte Kostbarkeit lange für Macht und Reichtum stand. Die Alte Saline ist ein prachtvolles Wahrzeichen dieses Reichtums in Bad Reichenhall. Ludwig der I. ließ sie 1836 in byzantinisch-neuromantischem Stil erbauen. Sie hat beinahe Schlosscharakter. Heute wäre eine solche Bauart bei einem Industriegebäude undenkbar.
Was geschieht mit dem Salzwasser, das Sie hier fördern?
Das Salzwasser, das ca. 5 % Salz enthält, wird weitergeleitet ins Gradierhaus. Hier wird die Luft mit der Sole angereichert. Darin spazieren gehen und tief durchatmen – das wirkt für die Atemwege Wunder!
0 Kommentare
Die Kommentarfunktion ist für diesen Artikel deaktiviert.