Wie eine Allergie eigentlich entsteht, ist bislang nicht vollständig geklärt. Wissenschaftler gehen aber davon aus, dass mehrere Faktoren dabei eine Rolle spielen.

Jede Erkrankung belastet Ihr Immunsystem. Dann bildet Ihr Körper langsamer Antikörper gegen Allergene und aktiviert Abwehrmechanismen erst nach einer bestimmten Zeit. Das macht Sie anfälliger für Allergien.

Auch wenn es vielen Menschen nicht bewusst ist: Körper und Psyche sind untrennbar miteinander verbunden. Dauerhafte Anspannungen, Belastungen oder Mobbing am Arbeitsplatz, Streit mit Familienangehörigen oder Freunden können Ihr Immunsystem schwer belasten – besonders wenn Ihr Stress über einen langen Zeitraum andauert. Dann schwächelt Ihr Körper und gibt Ihnen deutliche Warnsignale in Form von häufigen Erkrankungen. Auch auf Allergene reagieren Sie dann empfindlicher. Ob sich draus eine „echte“ Allergie entwickelt, hängt aber von weiteren Faktoren ab wie

  • Zugang zu Medikamenten beziehungsweise zu
  • ärztlicher Versorgung sowie
  • einem unterstützenden sozialen Umfeld.

Wenn zum Beispiel in Ihrer Familie Allergien verbreitet sind, weisen möglicherweise bestimmte Gene Veränderungen auf. Sie erben allerdings keine spezifische Allergie, sondern nur eine sogenannte „Atopie“, eine Überempfindlichkeit gegenüber bestimmten Stoffen. Diese kann im zeitlichen Verlauf zu einer Allergie werden – muss es aber nicht. Erst einmal steigt nur die Chance, allergisch zu reagieren.

Klar: In eine saubere Wohnung zu kommen, fühlt sich gut an. Aber wenn Sie es mit der Hygiene übertreiben und ständig mit aggressiven Putzmitteln schrubben, töten Sie damit nicht nur potenziell schädliche Krankheitserreger. Denn Ihr Immunsystem sollte regelmäßig mit einem gewissen Maß an Bakterien in Kontakt kommen – so trainieren und stärken Sie es. Eine keimfreie Umgebung hingegen lässt Ihr Immunsystem stillstehen. Das führt dazu, dass Sie schneller Allergien entwickeln.

Kommen Sie immer wieder mit Allergenen in Kontakt, fängt Ihr Körper langsam an, auf Abgase, Farbdämpfe, Legierungen von Schmuck – wie Chrom oder Nickel – oder Lebensmittel zu reagieren. Diesen Prozess nennen Wissenschaftler „Sensibilisierung“. Kommen Sie immer wieder mit dem entsprechenden Stoff in Kontakt, entwickelt sich eine Allergie. Wie schnell das passiert, ist aber ganz unterschiedlich. Je nachdem, wie stark Ihr Immunsystem ist und wie oft Sie mit dem Allergen in Kontakt kommen, kann dieser Prozess bis zu mehrere Jahre lang dauern.