Der besondere Mix macht es: sieben unterschiedliche Heilquellen, traditionelle Anwendungen, jahrhundertelange Erfahrung, fachliche Kompetenz, alternative Heilverfahren, modernste Medizin und mondäne Kurbauten. Wie Sie Deutschlands bekanntesten Kurort Bad Kissingen bei einem gesunden Wochenende kennen- und schätzen lernen, erfahren Sie hier:

Kaiserin Sisi und Märchenkönig Ludwig II. kamen zur Kur her. Heilwasser sprudelt gleich aus sieben Quellen – seit 400 Jahren dreht sich hier alles um Gesundheit und Prävention: Bad Kissingen liegt im Herzen Deutschlands, genauer gesagt im Norden Bayerns, rund 20 Kilometer nordwestlich von Schweinfurt. Diese Lage im Windschatten der bewaldeten Berge ist für das ganzjährig angenehme Klima verantwortlich. Es ist niederschlagsarm, mit milden Wintern und warmen Sommern. Die gute Erreichbarkeit mit der Bahn in zweieinhalb bis vier Stunden von München, Berlin oder Hamburg macht Bad Kissingen auch zum idealen Ort für einen Kurztrip.

Europas größtes Ensemble historischer Kurbauten

Als staatlich anerkanntes Mineral- und Moorheilbad hat die Kurstadt ein riesiges Angebot für Gesundheitsurlauber: 19 Fachkliniken, etliche Sanatorien und mehr als 100 niedergelassene Ärzte sind vor Ort, viele kombinieren moderne Medizin mit alternativen Heilverfahren. Zugleich tut die Stadt auch der Seele gut, was vor allem an der imposanten Belle-Epoque-Architektur mit Regentenbau, Arkadenbau und der Wandelhalle mit ihrer berühmten Brunnenhalle liegt. Zusammen bilden sie das größte Ensemble historischer Kurbauten in Europa. Eingerahmt werden diese Prachtbauten von Parks und Gärten, feudalen Bürgerhäusern und Gässchen mit Fachwerkhäusern.

Hier ein paar Tipps für ein Wochenende in Deutschlands bekanntester Kurstadt:

Freitagnachmittag: Wasser oder Wein

Beginnen Sie den Kurzurlaub ganz entspannt: mit einem Spaziergang durch den Kurgarten, den duftenden Rosengarten und den Luitpoldpark. Hier können Sie schon die ersten guten Dinge für Ihre Gesundheit tun: die Sinne im Klanggarten und auf dem Barfußpfad schärfen und dann die Kneipplandschaft ausprobieren.

Zwischen 16 und 18 Uhr sollten Sie es jedoch in die Brunnenhalle schaffen, wo die Brunnenfrauen wie schon vor Jahrhunderten Heilwässer ausschenken. Die Heilquellen Rakoczy, Pandur, Luitpoldsprudel alt, Max-Brunnen sowie das Kissinger Bitterwasser werden als Trinkkuren zur Regulierung der Verdauung, bei Erkrankungen der Atemwege, bei Erschöpfungszuständen oder Blutarmut angewendet. Das Heilwasser trinkt man dann achtsam beim Wandeln durch die Wandelhalle oder man lauscht den Klängen des Kurorchesters, das live aufspielt.

Wer auch ein Gläschen Frankenwein probieren möchte, besucht bis 21 Uhr das KissVino. Die Regionalvinothek hat mehr als 50 Weine aus dem Fränkischen Saaletal im Angebot und außerdem einen gemütlichen Gastrobereich.

Freitagabend: Gourmet- oder Nachtvergnügen

Keine Halbpension? Eine Chance auf einen besonderen Abend mit feinen Speisen gibt es in Laudensacks Gourmetrestaurant, das mit einem Guide-Michelin-Stern ausgezeichnet ist. Oder man schließt sich einer abendlichen Nachtwächtertour an und lernt die Kurstadt aus einer ganz anderen Perspektive kennen.

Samstag: Wohltuendes in der Therme und kleine Sünden

Heute ist der Tag der Therme, der großen Heilbadelandschaft KissSalis, die von 9 bis 24 Uhr geöffnet hat. Sie wird von einer der sieben Heilquellen gespeist, dem Schönbornsprudel, dessen Mineralstoffkonzentration die Mindestzusammensetzung für Heilwasser um ein Zwölffaches übersteigt. Auf einer Fläche von 1000 Quadratmetern kann man hier seiner Gesundheit viel Gutes tun, ob beim Schwimmen im großen Innenbecken, in den zwei Außenbecken mit Strömungskanal, in Heiß- und Kaltbecken, beim Relaxen in den zwei Whirlpools oder den Intensivsole- und Therapiebecken mit Wassertemperaturen zwischen 32 und 38 Grad. Dazu gehören auch ein Moorraum, ein Glasdampfbad und eine Soleinhalation. Bereits ein 25-minütiger Aufenthalt im Thermalwasser des Schönbornsprudels soll den Kortisolspiegel senken.
Erfahrungsgemäß will man das wohlig-warme Ambiente des KissSalis nicht so schnell verlassen. Außerdem werden dort auch viele Anwendungen wie Packungen und Bäder, Wirbelsäulenbehandlungen, Wassershiatsu, Yoga- und Gymnastikkurse sowie Massagen angeboten. Im Urlaub eilt ja auch nichts, außer Sie haben es noch nicht geschafft, alle Heilwässer im Brunnenausschank zu probieren. Dieser hat am Samstag von 7 bis 9 Uhr morgens und 16 bis 18 Uhr geöffnet (sonntags nur von 7 bis 9 Uhr in der Früh).

Wer sich noch einmal an der Belle-Epoche-Architektur erfreuen möchte, macht einen kleinen Spaziergang in die Obere Marktstraße. Dort lauern süße Verführungen im Café Kaiser, die nicht unbedingt zur gesunden Lebensweise gehören, doch den meisten Menschen ein zufriedenes Lächeln ins Gesicht zaubern.

Samstagabend: Ab ins Spielcasino

Einen stimmungsvollen Abschluss des Kurtages verspricht das Luitpold-Casino. Die Bayerische Spielbank Bad Kissingen erinnert noch heute aufgrund ihrer mondänen Ausstattung mit Kronleuchtern, Samtvorhängen und raumhohen Fenstern an vergangene Zeiten. Sie ist die älteste in Bayern, denn schon 1796 wurde ihr die erste Konzession erteilt. Krawattenpflicht besteht hier nicht, allerdings ist gepflegte Kleidung erwünscht.

Sonntagvormittag: Golfen, Segelfliegen und Wandern

Lust auf etwas Bewegung? Wie wäre es mit einer Partie auf dem ältesten bestehenden Golfplatz Bayerns? Oder einer kleinen Wanderung auf einem der Terrainkurwege, beispielsweise zur Saline? Mit Strecken von drei bis acht Kilometern sind diese Touren einfach und leicht zu meistern. Wer die Vogelperspektive auf das idyllische Saaletal kennenlernen möchte, geht ab 10 Uhr zum Segelflugplatz, wo Besucher ganz unkompliziert mitfliegen können.

Sonntagnachmittag: Museum oder Postkutsche

Spielt das Wetter nicht mit, bietet sich ein Besuch im Museum Obere Saline an. Von 14 bis 17 Uhr ist Zeit, die interessanten Ausstellungen zum Weltbad Kissingen und zur Salz- und Solegewinnung zu besuchen.

Von Mai bis Oktober kann man auch mit der gelben Bad Kissinger Postkutsche, der einzigen ihrer Art auf der letzten Linie der Deutschen Post, mitfahren. Die Rundtour mit dem Vierspänner startet um 14 Uhr und führt durch Wälder, Wiesen und Auen vorbei an Fachwerkdörfern bis nach Bad Bocklet und zurück. Nun ist der Kurztrip vorbei, doch die Klänge des Postillions, das Klappern der Hufe und die wohltuende Wirkung der Heilwässer werden Sie noch lange begleiten.

Sie wollen sich und Ihrer Gesundheit etwas Gutes tun? Dann lernen Sie Deutschlands bekanntesten Kurort Bad Kissingen mit seinen vielfältigen Angeboten kennen.

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Michaela Strassmair

Michaela Strassmair ist im tiefsten Oberbayern neben Skilift und Tennisplatz aufgewachsen, was sie zu einem Bewegungs-Junkie machte. Als sie immer wieder mit dem Fahrrad durch Südostasien reiste, begründete sie dies erst mit ihrem Ethnologie-Studium, später als Reisejournalistin. So faszinierend die exotischen Länder und Menschen auch waren – irgendwann stellte sie fest, dass es in Bayern doch am schönsten ist. Seither verbringt sie jede freie Minute in den Bergen und befasst sich mit ihrem Lieblingsthema „Wie bleibt man mit natürlichen Mitteln gesund, fit und glücklich“.

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