Einfach mal die Reset-Taste drücken, Stress und ungesunden Lebensstil hinter sich lassen. Das ermöglicht eine zweiwöchige Schrothkur in einem der Kur- und Heilbäder Bayerns. Zwei Expertinnen berichten über die Wirkung der Kur und zeigen auf, wie die Schrothkur zu neuem Elan verhilft.

5 Fragen an Schroth-Kurärztin Dr. Susanne Neuy und Schroth-Packerin Eleonore Perschl:

Frau Dr. Neuy, die Schrothkur basiert auf vier Säulen – was ist darunter zu verstehen?

Die Kur ist im wahrsten Sinne des Wortes nichts für Warmduscher. Denn schon am frühen Morgen gegen vier Uhr kommen die Schroth-Packerinnen, um den Kurgast in feuchtkalte Leinentücher zu wickeln. Während der nächsten zwei Stunden scheidet der Körper ideal Säuren und Schadstoffe aus. Die zweite Säule neben der Packung ist die Schroth-Diät: Während der Kur bekommt man eine kalorienreduzierte, überwiegend basische Kost mit 500 bis 800 Kcal. Die dritte Säule ist dir Schrothsche Trinkverordnung. Trocken- und Trinktage wechseln sich ab – dieser Wechsel wirkt wie eine Gewebsdrainage. Der Trockentag ist grundsätzlich der Ruhe Tag und damit wären wir bei der vierten Säule: Ruhe und Bewegung. Wie viel und welche Art der Bewegung entscheidet der Kurarzt bei jedem Gast individuell.

Frau Perschl, was genau passiert nachdem Sie die Gäste in die Packungen eingewickelt haben?

Nachdem ich die Gäste in die kalten Ganzkörperwickel eingepackt habe, werden sie anschließend mit Wärmflaschen, Wolldecken und einem Packbett vollkommen eingepackt. Die Folge ist der natürliche Anstieg der Körpertemperatur, der den Stoffwechsel anregt, das Immunsystem stärkt und die Abwehrkräfte mobilisiert. Durch diese feuchte Wärme werden Stoffwechselrückstände gelöst und ausgeschieden. Es findet also eine Körperreinigung statt. Die Anwendung darf jedoch nur von speziell ausgebildetem Personal wie mir durchgeführt werden. Alle zwei Jahre müssen wir Schroth-Packerinnen im Sinne der Qualitätssicherung eine neue Lizenz erwerben.

Frau Dr. Neuy, bei welchen Indikationen empfiehlt sich eine Schrothkur?

Die Schrothkur kann zahlreiche Volkskrankheiten lindern, doch noch besser ist es, sie präventiv zu nutzen und seinen Körper vor Stoffwechselstörungen, Gefäßerkrankungen oder chronischen Entzündungen zu bewahren. Wer hatte nicht schon einmal den Wunsch, nach einer Zeit der Fehlernährung und ungesunden Lebensweise die Reset-Taste seines Körpers zu drücken? Eine Schrothkur wäre so eine Reset-Taste, doch die sollte man eben zwei Wochen lang gedrückt halten und am besten jedes Jahr.

Frau Perschl, Sie sind seit 24 Jahren Schroth-Packerin in Oberstaufen. Wie kommt die Schrothkur bei Ihren Gästen an?

Am Anfang sind manche Gäste skeptisch, besonders das frühe Aufstehen kostet am Anfang Überwindung. Am Ende der Schrothkur sind sie aber alle begeistert.

Frau Perschl, machen Sie selbst auch regelmäßig eine Schrothkur?

Selbstverständlich, jedes Jahr! Danach fühle ich mich immer absolut top!

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Redaktion GESUNDES BAYERN

Hier schreiben GESUNDES BAYERN-Kolleginnen sowie Gesundheitsexpert/Innen aus den bayerischen Heilbädern und Kurorten.

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