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Juli 2022 von Helge Bendl
Kneipp-Wanderweg: Viel für umsonst!

Rein in die Wanderschuhe - ich will mal wieder raus in die Natur! Aber nicht irgendwohin, sondern ins idyllische Unterallgäu. Wo einst Wasserdoktor Sebastian Kneipp zu Hause war, entdecke ich die fünf Elemente seiner Therapie bei einem coolen Wochenend-Trip. Viel ist dabei umsonst, meistens bin ich draußen: Der geniale "Kneipp´sche Espresso" bringt mich morgens auf Touren, ich koste Heilkräuter und die neue Kneipp-Küche - und bin im stillen Wald ganz bei mir selbst. 

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Das Beste aus Okzident und Orient – nämlich Bayern und China – für die Gesundheit: Das ist Bad Kötzting. Denn da wäre zum einen das Naturheilverfahren von Sebastian Kneipp, dem Allgäuer Pfarrer, dessen im 19. Jahrhundert begründete Lehre auf den Elementen Wasser, Bewegung, Kräuter, Ernährung und Innere Ordnung basiert. Und da wäre die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) mit ihrer ganzheitlichen Konzeption. Die mehr als 2000 Jahre alte Heilkunst aus Fernost fußt ebenfalls auf fünf Säulen – Bewegung, Ernährung, Massage, Akupunktur und Kräutermedizin. Die Kombination der beiden alternativen Heilweisen ist einzigartig.

Erste deutsche Klinik für TCM

Bad Kötzting ist seit Anfang der 1990er-Jahre Sitz der ersten deutschen Klinik für Traditionelle Chinesische Medizin. Diese Klinik wurde mittlerweile zum University Hospital at Beijing University of Chinese Medicine erhoben. Und nachdem die oberpfälzische Kleinstadt 2005 staatlich anerkanntes Kneippheilbad wurde, lag es in der Natur der Dinge, dass diese beiden traditionellen, naturverbundenen Heilweisen zusammengefasst wurden – zu einer wirklich einmaligen Kombination aus Kneipp-Medizin und TCM, die der Vorbeugung, Erhaltung und Förderung der Gesundheit dient. Daraus entstand auch das individuelle Gesundheits-Management (IGM), das im Rahmen des Lebensstilprogramms Sinocur für Gäste angeboten wird und mehr Gesundheit, Ausgeglichenheit und Zufriedenheit zum Ziel hat. Die Umgebung bietet dazu ideale Voraussetzungen: Die weite Unberührtheit des Bayerischen Waldes und der langgezogene Höhenzug des Kaitersbergs laden zum Waldbaden, Wandern, Radfahren und Entspannen in intakter, grüner Natur ein.

Freitagabend: Grüne Oase mitten im Ort

Ihr Wochenendtrip beginnt mit einer jahrhundertealten Tradition: Bis 18 Uhr ist die Bärwurz-Quelle geöffnet, in der nach altem Hausrezept typische Schnäpse wie Bärwurz und Blutwurz gebrannt werden. (Keine Sorge: Neben Hochprozentigem wird aber auch alkoholfreier „Kinderschnaps“ ausgeschenkt.) Beschwingt geht es weiter in den Kurpark Auwiesen, der mitten in der Stadt liegt und so groß ist wie 18 Fußballfelder. Genau das ist so typisch für Bad Kötzting: das viele Grün, der viele Platz, dazu viel Wasser, frische Luft und entspannte Atmosphäre. Die Attraktionen auf dem Spaziergang: Motorikpark, Minigolfanlage, Kräutergarten, Sommerstockbahnen, mehrere Kneippeinrichtungen und ein Fußmassage-Pfad. Im Süden des Parks rauscht der Weiße Regen vorbei, über den eine kleine Brücke direkt zur Brauereigaststätte Linderbräu führt. Bei einem Linder-Naturbier, bayerischer Musik und Schmankerln klingt der erste Abend im Biergarten gemütlich aus.

Samstagvormittag: Kaffeekunst und Gipfelkreuz

Besuch der Kaffeerösterei mit verspieltem Namen: „Gscheid.HAFERL“ hat im Bayerischen mehrere Bedeutungen. „Gscheid“ steht sowohl für klug als auch gehörig. „Haferl“ für eine große Kaffeetasse. In Kombination wird „Gscheidhaferl“ als liebevolle Bezeichnung für einen Besserwisser gebraucht. Mit Liebe werden dort auch die Bohnen geröstet, die mit ihren feinen Aromen für höchsten Kaffeegenuss stehen.

Nach dem Koffein-Kick geht es während des Wochenendtrips munter weiter auf den Kreuzfelsen am Kaitersberg, den Hausberg von Bad Kötzting. Die leichte, aussichtsreiche Rundwanderung zum Gipfelkreuz auf 999 Metern Höhe dauert rund zwei Stunden, ist gut ausgeschildert und beginnt und endet am Wanderparkplatz in Reitenberg. Über 280 Höhenmeter geht es vorbei an einer bizarren Felslandschaft bis hoch zum Gipfel, stets mit fantastischem Rundblick bis in den Böhmerwald und ins Voralpenland.

Samstagnachmittag: Baden und entspannen im Aquacur

Nach der Wanderung haben Sie sich eine Erfrischung verdient! Das Freizeit- und Erholungsbad Aquacur ist der perfekte Ort zum Ab-, Ein- und Untertauchen. Zu der riesigen Badewelt gehören verschiedene Sport- und Erlebnisbecken, ein Wellenfreibad, ein Gesundheitsbad mit unterschiedlichen Becken sowie mehrere Saunen und Dampfbäder samt Ruhezonen. Im Spa können Sie sich die ein oder andere Wellnessanwendung gönnen. Ihr Wochenendtrip dient schließlich auch der Entspannung!

Samstagabend: Glücksgefühle im Casino

Ein außergewöhnliches Abenderlebnis verspricht die Bayerische Spielbank Bad Kötzting. Zu Corona-Zeiten ist das Spielangebot allerdings auf American Roulette und Automaten beschränkt. Ansonsten finden Sie dort nicht nur ein Casino, sondern auch eine Kunst- und Kabarettbühne sowie eine Bar und ein Restaurant. Der Eintritt in die Spielbank mit Blick auf den Kurpark ist frei, die Corona-Öffnungszeiten fürs Automatenspiel sind täglich von 12 bis 2 Uhr nachts, fürs Große Spiel täglich von 16 bis 1 Uhr.

Sonntagvormittag: Pfingstritt-Museum und Universum-Ausstellung

Heute ist Zeit für ein bisschen Kultur mit gelebter Geschichte: Der berühmte Kötztinger Pfingstritt geht auf ein Gelöbnis aus dem Jahr 1412 zurück. In der Kirchenburg ist ihm ein kleines Museum mit historischen Objekten gewidmet. Der Brauch wird auch heute noch gelebt und gilt als einer der größten Flurumritte Europas. Vormittags ist auch die multimediale Ausstellung „Faszination Universum – Eine Reise durch Raum und Zeit“ im Sinocur-Präventionszentrum geöffnet. Hier befindet sich auch die Ambulanz der TCM-Klinik. Infos über die Gesundheitsangebote erhalten Sie an digitalen Touch-Points.

Sonntagnachmittag: Waldlehrpfad, Woferlhof und Wasserkraft

Und wieder raus in die Natur: Am Wanderparkplatz Ludwigsberg beginnt der Wald- und Geschichtslehrpfad. Auf dem 3,5 Kilometer langen Wanderweg erfahren Sie an Informationstafeln viel Spannendes über den Wald, die Holzgewinnung und die verschiedenen heimischen Bäume. Hochinteressant auch die Geschichte des Ludwigsberges, wo im Jahr 1633 die Schweden einfielen. Bei Regen empfehlen wir dagegen einen Besuch der Galerie im Woferlhof. In diesem alten Bauernhof dreht sich alles um zeitgenössische Kunst – ein schöner Kontrast. Zum Abschluss Ihres Kurztrips dann lassen Sie es noch einmal kräftig plätschern: Entweder in einem der Kneippbecken im Kurpark oder beim Sprung in den nur fünf Kilometer entfernten Blaibacher See, wo Sie übrigens auch sehr nett angeln oder Bootfahren können. Wenn das keine schöne Schlussentspannung ist!

Hier einige Angebote und Tipps:
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bevor Sie dann selbst kneippen, schrothen oder mooren.

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