Uralt, absolut rein und enorm reich an heilsamen Kräften: Sole, das salzige Nass aus der Natur, ist ein Wohlfühl-Heilmittel, das Körper und Geist einen ausgeglicheneren Alltag schenkt. Und das auf sehr angenehme Weise: Als Besucherin oder Besucher lässt man sich hier sprichwörtlich einfach treiben oder genießt bayerische Brisen mit dem gewissen Extra.
Was für eine besondere Erfrischung! Auf die Haut legt sich ein leicht salziger, kühlender Nebel, der Brustkorb hebt und senkt sich, um ganz von selbst erholsam durchzuatmen. Dazu dieses zarte Glucksen des Wassers, als würde jeden Moment das Meer sanft über die Füße rollen. In einem Gradierwerk fühlt man sich für einen Moment fast wie an der See.
Das Salz der Erde
Meeresbrisen in Bayern? Ja! Zwar liegen die bayerischen Open-Air-Bauwerke, in denen reine Sole über Schwarzdornbüsche plätschert und zu Millionen von Salzwasserkristallen vernebelt wird, mehrere hundert Kilometer von der nächsten Küste entfernt – doch die salzigen Reste des Urmeers sind ganz nah! Schließlich hat der ausgetrocknete Ozean vor Millionen von Jahren genau hier eine mehrere hundert Meter dicke Salzschicht hinterlassen.
Durch die geologische Verschiebung verbirgt sich das weiße Gold in riesigen Salzstöcken unter der Erde und wurde im Lauf der Zeit von reinem Quellwasser herausgewaschen. Die so entstandene Sole wird aus der Tiefe an die Oberfläche gefördert und erstaunt stellenweise mit einem maximalen Salzgehalt von rund 26 Prozent. Zum Vergleich: Das Mittelmehr hat im Schnitt 3,8 Prozent, das Tote Meer 28 Prozent.
Die Leichtigkeit des Lebens
Genauso überraschend sind die vielfältigen Talente der Sole: Sie ist unter anderem frei von Umweltgiften, reich an Mineralstoffen und Spurenelementen und steckt voller heilsamer Effekte. Einer davon ist die beruhigende Wirkung auf Körper und Psyche. Das schafft gerade bei Erschöpfung oder nervlicher Anspannung einen willkommenen Ausgleich. So haben Burnout, chronischer Stress und andere psychische Probleme erst gar keine Chance, sich im Alltag zu etablieren.
Besonders effektiv für die innere Balance sind Bäder in verdünnter Sole, etwa in einem sogenannten Floating-Becken. Mit leicht ausgebreiteten Armen schwebt der Körper durch den Auftrieb beinahe schwerelos auf der Wasseroberfläche, alles fühlt sich warm, still und geborgen an. Ohne etwas tun oder denken zu müssen, lässt man durch die fehlende Schwerkraft Sorgen, Stress und Verspannungen los. Diese Sole-Bäder wirken regelmäßig angewendet aber auch gegen Rückenschmerzen sowie Probleme mit den Gelenken, der Haut oder dem Herz-Kreislauf-System.
Für mehr Luft und Leben
Mit regelmäßigen Sole-Inhalationen dagegen wird das Immunsystem glücklich. Solekammern, Dampfbäder oder oben erwähnte Gradierwerke vernebeln feine Kristalle, die tief in die feinsten Areale der Bronchien strömen. Eine halbe Stunde sollte man dabei schon einplanen, damit sich Effekte einstellen können, die unter anderem entzündungshemmend, reinigend, antibakteriell wirken – und zudem die Schleimhäute trainieren, so dass der Körper krank machende Bakterien und Viren schneller eliminieren kann. Die Zahl der Infekte geht dadurch erwiesenermaßen zurück. Dazu vergrößern Sole-Anwendungen das Lungenvolumen und regen die Durchblutung an. Die so verbesserte Atmung macht insgesamt leistungsfähiger und steigert das allgemeine Wohlbefinden. Im Speziellen verschafft Sole vor allem Allergikern und Asthmatikern schnell spürbare Erleichterung.
Wer zur Prävention und ganzheitlichen Gesundheit in den Genuss dieses natürlichen Heilmittels kommen möchte, ist in Bayern in insgesamt sechs Orten goldrichtig. Sie haben sich teilweise auf bestimmte Therapien spezialisiert, darunter unter anderem die Photo-Sole-Therapie, deren Kombination aus Salz und Licht vor allem bei Hautproblemen wirkt. Aber natürlich kann man in Bayern auch in den Genuss aller anderen Effekte des Heilmittels Sole kommen, schließlich wird Salz und Gesundheit hier schon seit hunderten von Jahren erfolgreich kombiniert. Dann können Gäste etwa richtig durchatmen, sich im warmen Salzwasser treiben lassen und alles, was gerade nervt, loslassen – für einen rundum gestärkten Alltag.
Vielfältige Anwendungen von Sole
- Solebäder: Hier wird bei 37-39°C in Sole 20-30 Minuten gebadet. Wichtig: Nach dem Bad nicht abduschen, nur sanft abtrocknen und anschließend mindestens 30 Minuten ruhen. Solebäder wirken entzündungshemmend, muskelentspannend, durchblutungsfördernd und regulieren den pH-Wert der Haut.
- Soleinhalationen: Das wertvolle Mineral wird auf circa 50–60 °C erhitzt und mit einem speziellen Inhalationsgerät in einen feinen Sprühnebel verwandelt. Die Salzpartikel werden durch Mund und Nase eingeatmet und befeuchten die Schleimhäute, lösen Schleim, lindern Entzündungen und stärken das Immunsystem.
- Photo-Sole-Therapie: Diese medizinische Anwendung kombiniert das Baden in salzhaltigem Wasser mit gezielter Schmalspektrum-UVB-Bestrahlung. Sie verbessert die Hautregeneration und kann Hauterkrankungen wie Neurodermitis und Psoriasis Beschwerden lindern.
- Soletrinkkuren: Bei einer Soletrinkkur wird jeden Morgen auf leeren Magen ein Glas Sole getrunken, und zwar mindestens eine halbe Stunde vor dem Frühstück. So werden Entzündungen abgebaut, der Kreislauf angekurbelt und der Stoffwechsel belebt.
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Sole erleben
Entscheidend ist die richtige Dosierung. Für Bäder gilt ein Salzgehalt von 1–6 % als optimal – höhere Konzentrationen können Haut und Schleimhäute reizen. Auch Dauer und Häufigkeit spielen eine Rolle: Solebäder sollten nicht länger als 30 Minuten dauern, Inhalationen sind meist nach 10–15 Minuten ausreichend.
Menschen mit offenen Wunden oder akuten Hautverletzungen sollten auf Solebäder verzichten, da die salzhaltige Lösung reizend wirken kann. Vorsicht gilt auch bei Schilddrüsenerkrankungen. Schwangere sollten Sole nur nach Rücksprache mit ihrem Arzt nutzen. Bei Kindern ist die Therapie grundsätzlich möglich, sollte aber altersgerecht dosiert und professionell begleitet werden. Rauminhalation ist aber z. B. für Familien gerade in der Erkältungszeit empfehlenswert.
Sole wirkt osmotisch, sie kann Wasser aus dem Gewebe ziehen und so die Ausscheidung über Haut und Schleimhäute anregen. Dieser Effekt unterstützt Entgiftung und Stoffwechsel, kann aber auch zu Flüssigkeitsverlust führen. Um Kreislauf und Stoffwechsel stabil zu halten, ist ausreichendes Trinken entscheidend. Ideal sind Wasser oder ungesüßte Kräutertees.
Sole entfaltet ihre Wirkung hervorragend in Kombination mit Mooranwendungen. Während Sole reinigt, den Stoffwechsel anregt und die Atemwege pflegt, sorgt Moor für Tiefenwärme, bessere Durchblutung und Muskelentspannung – ideal bei rheumatischen Beschwerden. Auch Kneippanwendungen wie Güsse, Wechselbäder oder Tretbecken ergänzen die Soletherapie und stärken zusätzlich das Immunsystem. Auch eine wohltuende Massage nach dem Bad ist eine ideale Ergänzung.
Ja, Sole reguliert das vegetative Nervensystem, das stark auf Stress reagiert. Mineralstoffe wie Magnesium, Kalium und Natrium unterstützen die Nervenfunktionen und helfen, Stresshormone abzubauen. Viele Anwender:innen berichten von besserem Schlaf, innerer Ruhe und mehr Energie im Alltag. Sole wirkt dabei wie ein „Reset“ für den Organismus.