Die Luft riecht frisch, die Sonne blinzelt hinter den Wolken hervor und die ersten Krokusse sprießen aus dem Boden. Der Frühling nähert sich in großen Schritten – und er könnte so schön sein! Wäre da nicht diese andauernde Frühjahrsmüdigkeit. Wir verraten Ihnen, was dahinter steckt und wie Sie mit ein paar Tipps und Tricks neuen Schwung bekommen – damit Sie den Frühling frisch und voller Energie genießen.

Frühjahrsmüdigkeit: Es gibt sie wirklich

Auch wenn der Begriff „Frühjahrsmüdigkeit“ zunächst nicht sonderlich wissenschaftlich klingt – es gibt sie tatsächlich. Denn ab circa Mitte März sind auffallend viele Menschen in Deutschland müde und klagen über

  • Antriebslosigkeit und Gereiztheit,
  • Schwindel beziehungsweise Kreislaufschwäche sowie
  • Kopf- und Gliederschmerzen.

Selbst wenn Sie pro Nacht sieben bis acht Stunden schlafen, fühlen Sie sich tagsüber erschöpft. Auch auf der Arbeit sind Sie wegen ihrer Frühjahrsmüdigkeit weniger konzentriert. Aber woher kommen diese Beschwerden? Und treten sie rein zufällig zum Frühlingsanfang auf?

Deshalb sind Sie im Frühjahr so oft müde

Steigende Temperaturen und mehr Sonnenstunden sind für den Körper eine Herausforderung. Das hat gleich drei verschiedene Gründe.

  • Hormon-Chaos

Sie löschen das Licht und machen es sich im Bett gemütlich. Jetzt spüren Sie schnell, dass Sie müde werden. Der Grund: Dunkelheit versetzt den Körper in den „Schlafmodus“. Das Herz schlägt langsamer und Sie atmen flacher, regelmäßiger und langsamer. Auch die Körpertemperatur sinkt. Gleichzeitig produziert die Zirbeldrüse – eine kleine Drüse im Gehirn – Melatonin. Dieses „Schlafhormon“ macht Sie müde. Doch: Im Frühjahr kommt Ihr Melatonin-Haushalt leicht durcheinander. Denn der Körper gewöhnt sich nur langsam an die sich verändernden Lichtverhältnisse und produziert in dieser Phase zu viel Melatonin. Das macht müde.

  • Niedriger Blutdruck

Steigen die Temperaturen im Frühjahr, ist das für Ihren Körper ziemlich anstrengend. Denn auf Wärme reagiert der Körper mit erweiterten Blutgefäßen. Dadurch sinkt der Blutdruck. Ein klassisches Symptom von niedrigem Blutdruck ist Müdigkeit, aber auch Antriebsschwäche, Schwindel und Konzentrationsmangel sind Folgen.

  • Vitaminmangel

Es mag ein Vorurteil sein – vielleicht ist an der These, dass Menschen sich im Winter allgemein ungesünder ernähren, aber auch etwas dran. Denn schließlich ist (fast) nichts schöner, als sich zur kalten Jahreszeit mit einem Kakao und Plätzchen zuhause einzukuscheln. Dabei bleibt eine vitaminreiche Ernährung oft auf der Strecke. Fehlen dem Körper zum Beispiel Vitamin B und C, kann sich die Leber nur schwer regenerieren. Dann macht sie sich durch schmerzende Gelenke und Müdigkeit bemerkbar.

Nie wieder Frühjahrsmüdigkeit – mit diesen Tipps

Unter den charakteristischen Symptomen zum Frühlingsbeginn leiden viele Menschen in Deutschland. Doch mit einigen einfachen Tricks gehen Sie ganz einfach dagegen an. Wir haben für Sie effektive Tipps gegen Frühjahrsmüdigkeit zusammengestellt.

  • Licht

Sonnenlicht tut Ihrem Körper gut. Denn mit seiner Hilfe gleichen Sie Ihren momentanen Melatonin-Überschuss aus. Wie das funktioniert? Melatonin entsteht aus Serotonin – dem „Antriebshormon“, das Sie wach und munter macht. Der Körper produziert es, indem die Sonneneinstrahlung bestimmte Rezeptoren im Auge aktiviert. Sobald es dunkel wird, wandelt der Körper das Serotonin in Melatonin um – und umgekehrt, wenn es hell ist, das Melatonin zurück in Serotonin. Übrigens: Menschen, deren Serotonin-Spiegel hoch ist, schlafen nachts besser. Gönnen Sie sich also viel Sonnenlicht.

  • Spazierengehen

Bringen Sie Ihren Kreislauf in Schwung – am besten mit einem schönen Spaziergang in der Frühlingssonne. Wenn Sie sich bewegen, erhöht sich Ihr Blutdruck – das hilft gegen Schwindel, Müdigkeit und Antriebslosigkeit.

  • Wechselduschen

Apropos „Kreislauf in Schwung bringen“: Mit Wechselduschen am Morgen machen Sie genau das. Duschen Sie anfangs Beine, Arme und Oberkörper warm ab. Anschließend wiederholen Sie die Prozedur mit kaltem Wasser. Hören Sie mit einer kalten Dusche auf – und starten Sie vital in den Tag.

  • Entspannung

Nicht nur Bewegung, Licht und anregende Duschen gehören zu Ihrem Anti-Müdigkeitsprogramm. Denn mindestens genauso wichtig ist es, sich bei Müdigkeit einfach mal zu entspannen. Denn fühlen Sie sich andauernd müde, kann dies genauso gut eine Stressreaktion sein. So zeigt Ihnen Ihr Körper, dass Sie mehr Ruhe brauchen. Planen Sie deshalb doch einmal eine Auszeit. Viele bayerische Kurorte und Heilbäder bieten spezielle Aufbaukuren für Menschen an, die unter Antriebslosigkeit, Schlafstörungen und ständiger Müdigkeit leiden. Ein wichtiges Element dieser Kuren ist das natürliche Heilmittel Moor: Bei einem Bad im erwärmten, dickbreiigen Moor fühlen Sie sich wie in einer wohligen Umarmung – lassen Sie sich einfach fallen und entspannen Sie sich.

  • Vitamin D

Sonnenlicht kurbelt die Produktion von Vitamin D an. Eine Studie aus dem Jahr 2016 zeigt, dass ein hoher Vitamin-D-Spiegel die Schlafqualität verbessert und die Einschlafzeit verringert. Für Menschen mit Bürojob, die nicht oft nach draußen kommen, sind Vitamin-D-Tabletten eine gute Alternative zum Spaziergang im Sonnenlicht. Sprechen Sie aber auf jeden Fall mit Ihrem Hausarzt bevor Sie sich selbst ein Vitamin-D-Präparat „verordnen“. Er entscheidet, wie Sie die Tabletten am besten dosieren.

  • Ernährungsumstellung

Eine ausgewogene Ernährung mit viel frischem Obst, Gemüse und fleischfreien Tagen macht Sie wach, munter und stärkt Ihr Immunsystem. Und wenn draußen die Sonne scheint, schmeckt ein frischgepresster Fruchtsaft doch gleich viel besser als ein warmer Kakao.

Sie sehen: Fühlen Sie sich am Jahresanfang müde und gereizt, bekommen Sie Ihre Frühjahrsmüdigkeit mit einigen einfachen Tipps und Tricks in den Griff.